Wenn du hier auf meinem Blog gelandet bist, hast du höchstwahrscheinlich schon mal eine Panikattacke erlebt, oder kennst jemanden, der damit zu kämpfen hat. Du weißt also, wie unangenehm das ganze ist. Falls du es nicht weißt, werd ich dir davon erzählen.
Ohne Vorwarnung bekommst du plötzlich eine ungeheure Angst und starke körperliche Symptome. Herzrasen, Schwindel, Atemnot, das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, du zitterst am ganzen Körper. Dein Mund wird trocken und du hast das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden. Das ganze kann 20 Minuten dauern – so lange kann unser Körper Adrenalin ausschütten, bevor er in die Nachproduktion gehen muss. Und 20 Minuten können verdammt verdammt lang sein, wenn du denkst, dass du sterben wirst. Jede Minute davon ist verdammt lang. Deshalb hab ich mal ein paar Tipps zusammen gesucht für den Erste Hilfe Panik Kasten.
Kaltes Wasser
Trink ein Glas kaltes Wasser, lutsch einen Eiswürfel oder tauch dein Gesicht in kaltes Wasser. Letztes soll den sogenannten Tauch Reflex auslösen. Was das ist? Bei allen lungenatmenden Lebewesen tritt beim Eintauchen (Immersion) in Wasser der Tauchreflex als Schutzmechanismus auf. Dieser Mechanismus verlangsamt den Herzschlag und zentralisiert den Blutkreislauf, was dazu führt, dass der Sauerstoffverbrauch auf die überlebenswichtigen Organe beschränkt wird.
5-4-3-2-1
Mein absoluter Favorit. Hierbei handelt es sich nicht um eine Telefonnummer, sondern um eine Technik, um deinen Fokus zu verlagern. Weg von der Angst. Und so funktioniert’s: Konzentriere dich auf 5 Dinge im Raum, die du siehst. Nimm sie bewusst wahr, wenn du alleine bist oder es geht, dann sprich sie laut aus. Also Beispielsweise: Ich sehe einen braunen Schreibtisch, eine blaue Vase, ein Fenster, einen bunten Teppich und ein gemustertes Tablett. Im nächsten Schritt lenkst du deine Aufmerksamkeit auf 4 Dinge, die du fühlen kannst. So etwas wie: Ich fühle den Stuhl unter meinem Po, ich spüre den Stoff des Pullovers auf der Haut, den Boden unter meinen Füßen und das Holz vom Tisch, was meine Hand berührt. Jetzt widmest du dich 3 Dingen, die du hören kannst. Das können die Bäume sein, die im Wind rauschen, das Radio, vielleicht auch nur der weit entfernte Straßenlärm. Rieche jetzt ganz bewusst 2 Sachen. Das Waschmittel deiner Kleidung, deine Haare, den Geruch des Holzes oder was auch immer gerade in deiner Nähe ist. Zuletzt benennst du eine Sache, die du gerade schmeckst.
Mit jemandem sprechen
Steckst du gerade mitten in einer Panikattacke, kannst du oft nicht mehr wirklich rational denken. Da kann es helfen, wenn du einfach mit einer dir vertrauten Person sprichst. Ruf deine Freunde an, deine Mama, deinen Partner oder wen auch immer. Sag ihnen, was los ist. Sag ihnen, wie du dich fühlst und was du brauchst. Ein paar beruhigende Worte können wahre Wunder wirken.
Körperkontakt
Während eines Angstzustandes oder einer Panikattacke fühlst du dich oft super schwach und alleine. Bitte jemanden, der die Nahe steht, dich in dem Moment einfach fest in den Arm zu nehmen.
Meditieren
Während einer Panikattacke wird es wahrscheinlich unmöglich sein, sich hinzusetzen und zu meditieren. Was du aber machen kannst, ist es dann zu machen, sobald du merkst, dass die Panik in dir aufsteigt. Die ein oder andere Attacke kannst du damit vermeiden.
Sport
Während einer Panikattacke wird unter anderem richtig viel Adrenalin ausgeschüttet. Wenn wir uns bewegen, helfen wir unserem Körper dabei, das alles wieder abzubauen.
Ablenkung
Vor allem bei nächtlichen Panikattacken habe ich oft zu Netflix gegriffen und mich mit irgendeiner lustigen Serie abgelenkt. Meistens war es „2 broke girls“. Wenn du niemanden anrufen kannst, weil es so schon spät ist und du dich aber alleine fühlst, hilft es, wenn du dir eine Serie, einen Film oder Musik anmachst.
Was sind deine Erste Hilfe Tipps bei Panikattacken? Schreib sie gerne in die Kommentare!