Es ist nicht leicht, öffentlich über seine Probleme zu sprechen. Aber das, was ich damit vielleicht erreichen kann, treibt mich an und ist größer als die Scham verurteilt zu werden. Dies ist also mein erster Blogeintrag auf meinem Blog Fräulein von Fuchs hat Angst. Seit über 10 Jahren schon will ich einen Blog schreiben, aber es kam immer irgendetwas dazwischen. Jetzt mach ich es einfach.
Hier bin ich also. Sarah. 34 Jahre. Mama, Frau und Grafikdesignerin. Tochter, Schwester, Enkelin. Freundin, Musikerin, Kreative. Mit großem Herz, viel Empathie und der Diagnose Angst- und Panikstörung. Heute, 12 Jahre nach der Diagnose, beeinträchtigt mich meine Angst kaum noch. Ich habe gelernt, mit ihr zu leben, mit ihr umzugehen und ihr keine Gewalt über mich einzuräumen. Aber der Weg hier her war lang. Er war schwer. Er war unbequem und tränenreich.
Das sind ja mehr.
Nachdem ich jahrelang dachte, ich sei alleine mit meinen Problemen, habe ich herausgefunden, dass es so so so vielen Menschen da draußen geht wie mir. Ich habe herausgefunden, dass ich nicht verrückt bin. Ich habe herausgefunden, dass man ein ziemlich erfülltes Leben trotz der Angst führen kann und dass mein Wert nicht von der Angst abhängt.
Ich will von meiner Geschichte erzählen. Ich will denjenigen, die mit sich und der Angst strugglen Mut machen. Mut, dass es anders werden wird. Mut, dass es besser wird. Mut, dass es eines Tages wieder richtig gut ist.
Wie alles anfing…
Meine Angstgeschichte begann im Auto. Ohne jetzt übertrieben selbstbewusst dazustehen, muss ich sagen, dass ich eine verdammt gute Autofahrerin bin. Ich habe meinen Führerschein seit 2006 und bin von Anfang an täglich gefahren. Lange Strecken, kurze Strecken, tags, nachts. Ins Ausland, in Großstädte, in England auf der falschen Seite und und und. Eines Tages, irgendwann 2012, war ich alleine im Auto von Düsseldorf Richtung Oldenburg. Plötzlich wurde mir ganz komisch. Mir war schwindelig. Mein Kopf kribbelte und ich begann zu zittern. Ich konnte mich nicht mehr richtig konzentrieren. Ich fing an, meinen Körper und die Symptome abzuchecken. Konnte nicht mehr richtig tief einatmen und hatte einen Kloß im Hals. Als ich endlich ankam, brach ich in Tränen aus. Das war er also, der Anfang meiner Angst. Ich kann bis heute nicht sagen, was der Auslöser war. Unterschiedliche Therapeuten haben unterschiedliche Theorien. Mir ist es auch irgendwie egal. Hier begann nun mein Weg auf der Suche nach Hilfe, denn es sollte nicht die letzte Panikattacke bleiben.
In den letzten 12 Jahren habe ich unzählige Attacken und Angstphasen durchlebt. Von einigen werde ich im Laufe der Zeit hier auf dem Blog berichten.